Schlaf doch endlich ein! – 7 Tipps, wie ihr eure Kinder schneller ins Bett bringt

Eine Abend- und Einschlafroutine ist wichtig, damit die Kleinen nach einem aufregenden Tag zur Ruhe finden. Doch nicht immer klappt es mit dem Einschlafen so gut. Nervig ist das auch für die Eltern, schließlich brauchen auch sie abends ein wenig Erholung und Zeit für sich selbst. Was also kann man tun?

Es soll ja Kinder geben, die abends problemlos schlafen gehen, ganz ohne Gemecker und Gemurre. Unsere kurze Redaktionsumfrage aber hat ergeben: Wir selbst kennen diese Kinder nur aus Erzählungen. Unsere eigenen wollen noch schnell “was trinken”, noch schnell “was spielen”, noch schnell etwas für den nächsten Morgen bereitlegen, was keinesfalls warten kann.

Sind sie dann endlich im Bett, muss noch mindestens drei Mal Mama oder Papa kommen, um wichtige Dinge zu besprechen oder noch ein Küsschen abzugeben. Dabei ist es gerade wenn es am nächsten Morgen in Kindergarten oder Schule geht wichtig, dass früh schlafen gegangen wird.

Wir haben ein paar Tipps gesammelt, wie ihr die Kleinen mit einer Abendroutine schneller ins Bett und zum Einschlafen bekommt…

Je früher das Abendritual beginnt, desto besser fürs Einschlafen

Säuglinge schlafen anfangs fast rund um die Uhr. Aber wenn sie erst einmal ein Alter von drei Monaten erreicht haben, bekommen die Kleinen einen anderen Rhythmus. Schon jetzt macht es Sinn, sie behutsam zur Nachtruhe zu “erziehen”. Ein Spätnachmittagschläfchen verhindert leider oft, dass es mit dem Einschlafen abends gut klappt. Je früher man das vorsichtig zeitlich ein wenig “umsteuert” durch Ablenkungen wie Fingerspiele zum Beispiel, desto besser wird die Nacht.
Tatsächlich lernen Babys, die man abends zufrieden und müde ins Bettchen legt schnell, alleine einzuschlafen. Keinesfalls sollte man sie schreien lassen, sondern trösten, sobald sie sich melden. Aber einschlafen lernen ohne bei Mama auf dem Arm gewiegt oder von Papa im Wohnzimmer herumgetragen zu werden, macht es auf lange Sicht für alle Beteiligten einfacher und die Abende sind für die ganze Familie entspannter.

Festgelegte Abläufe sorgen für Sicherheit und Ruhe

Auch wenn es spießig klingt: Immer zur selben Zeit zu Bett zu gehen, ist besser für den täglichen Biorhythmus. Unsere innere Uhr stellt sich nach einer Weile automatisch auf die Zeiten ein in denen wir wach sind oder müde werden. Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Forscher raten darum schon längst, die normalen Aufstehzeiten auch am Wochenende einzuhalten. Natürlich gibt es Ausnahmen und gerade im Sommer fällt es schwer schlafen zu gehen, wenn es draußen noch taghell ist. Aber je eher der Rhythmus eingehalten wird, desto weniger Probleme gibt es mit dem Einschlafen und dem zeitigen Aufstehen.

Auf Tablet und Co besser verzichten

Abends noch das Lieblingsspiel auf dem Tablet oder am Computer spielen oder die Lieblingsserie gucken? Die Regel heißt eine Stunde vor dem Einschlafen möglichst nicht mehr in einen Bildschirm starren. Denn das blaue Licht, das abgestrahlt wird, führt kann zu Einschlafproblemen führen. Und auch wenn es die Night-Shift-Filter auf vielen Geräten gibt ist es gerade für Kinder die schwer zur Ruhe finden besser, Fernsehen, Computerspiele usw. aus dem Gute-Nacht-Programm zu verbannen. Das Licht dimmen, eine Geschichte vorlesen oder ein Hörspiel anhören, noch einmal über den Tag reden, kuscheln … das bringt Kindergarten- und auch Schulkinder zur Ruhe.

Ein warmes Bad beruhigt

Der Klassiker, den schon Oma empfohlen hat, wirkt wahre Wunder nach besonders aufregenden Tagen: Ab in die Badewanne. Ein Badezusatz mit Lavendel oder ein spezielles Kinder-Gutenacht-Bad machen die Kleinen schön “bettschwer”. Das warme Wasser entspannt, alles riecht gut und sich anschließend in ein vorgewärmtes Handtuch kuscheln ist toll. Beim Abtrocknen möglichst nicht zu kräftig rubbeln, denn das bringt den Kreislauf wieder in Schwung.

Satter Bauch schläft gut

Auch das gemeinsame Abendessen gehört für viele zur gelebten Abendroutine. Am Familientisch lassen sich die Dinge des Tages besprechen, alle kommen zusammen und können sich austauschen. Ein inniger Moment, der viel Geborgenheit und Nähe vermitteln kann.

Darüber, was die besten Gerichte für abends sind, gehen die Meinungen und Studien weit auseinander. Leichte Speisen wie Suppen, Eintopf, Fisch, gedünstetes Gemüse, Nudeln mit Tomatensoße bieten sich an. Aber auch Milchreis oder Grießbrei mit Früchten sind bei vielen Kindern beliebt als Abendessen. Generell sollten auf stark zuckerhaltige Getränke verzichtet werden. Achtung auch beim klassischen Abendkakao! In den meisten der gängigen Kakaopulver ist Traubenzucker enthalten und der macht munter.

Bewegung am Tag bringt ruhige Nächte

Den ganzen Tag bei Regenwetter drinnen gesessen, gemalt, Lego gespielt oder sich mit Computer und Tablet beschäftigt? Davon wird ein agiles Kind nicht richtig müde. 180 Minuten mindestens sollen sich Kinder am Tag bewegen, abwechselnd auspowernd oder moderat.

Darum, egal wie das Wetter ist, ein bis zwei Stunden Programm auf dem Spielplatz, im Schwimmbad, im Park oder beim Sport sind die beste Vorbereitung für eine ruhige Nacht. Das gilt übrigens auch für ältere Kinder, denn in der Schule und in der Freizeit wird generell zu viel gesessen: Je mehr Bewegung tagsüber möglich war, desto besser wird die Nachtruhe.

Schlecht geträumt?

Wenn die Eingewöhnung im Kindergarten ansteht oder gar die Einschulung, kann sich das auch auf das Schlafverhalten auswirken. Vieles was tagsüber passiert, wird nachts im Traum verarbeitet. Kein Wunder, wenn der Schlaf unruhig ist oder mitten in der Nacht nach Mama oder Papa gerufen wird. Manchmal hilft es dann schon kurz am Bett sitzen zu bleiben und zu trösten. Dabei sollte man möglichst wenig sprechen, denn das macht wach. Manchmal finden die Kleinen erst im Bett von Mama und Papa wieder zurück in den Schlaf. Hier muss jede Familie individuell entscheiden, wie oft eine Nacht im Elternbett “erlaubt” ist.

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