Was juckt denn da? Hautkrankheiten bei Kindern

Kinderhaut ist besonders weich und zart und gerade darum besonders oft von verschiedenenen Hautkrankheiten betroffen. Erfahrt hier mehr zum Thema Hautkrankheiten bei Kindern!

Kinder haben viel dünnere Haut als Erwachsene. Die Zellen der Hornschicht sind locker gepackt, die Schweiß- und Talgdrüsen noch nicht voll funktionsfähig, wodurch der Schutzfilm auf der Haut nur mangelhaft ausgebildet ist. Die Haut von Kindern gerät damit viel leichter aus dem Gleichgewicht als die von Erwachsenen. Darum leiden insbesondere Kinder oft an Infektionen der Haut, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Am besten schaut ihr euch die Haut der Kleinen regelmäßig an und geht zum Arzt, falls ihr etwas entdeckt, dass ihr auffällig findet.

Fischuppen-Krankheit

Hautkrankheiten mit Schuppen sind eigentlich sofort mit bloßem Auge erkennbar und leider oft recht langwierig. Bei der Fischschuppen-Krankheit ist der Rhythmus gestört, in dem Hautzellen von den tiefen Hautschichten nach oben wandern. Dadurch bildet sich eine trockene verdickte Hornschicht, die aussieht wie Fischschuppen. Mit Cremes, Salben und Lotionen mit Milchsäure und Harnstoff könnt ihr die Beschwerden aber schnell lindern. Zusätzlich empfiehlt es sich, das Kind in Wasser mit Kochsalz- oder Ölzusatz zu baden, das weicht die Hornschicht schneller auf.

Hautkrankheit Nummer Eins: Neurodermitis

Ein erster Hinweis auf die Kranheit kann Milchschorf beim Säugling sein. Die Haut am Kopf und im Gesicht sieht dann aus wie angebrannte, verkrustete Milch. Bei größeren Kindern mit Neurodermitis wirkt die Haut dicker und grober, sie kann auch aussehen wie extrem trocken und aufgerauht oder sie nässt und juckt.

Die Krankheit ist schwieriger zu behandeln, verliert sich aber zum Glück meistens wieder in der Pubertät. Auf jeden Fall sollte man regelmäßig zum Arzt gehen und neben Lotionen und Cremes auch auf die Kleidung des Kindes achten. Im Notfall helfen Salben mit Kortison, damit aber immer vorsichtig umgehen.

Schuppenflechte

Sieht die Haut aus wie verhornt und von silbrigen Schuppen bedeckt, kann es eine Schuppenflechte sein. Die Stellen grenzen sich scharf von der gesunden Haut ab und bilden große, aber unterbrochene Flächen, die einer Landkarte ähneln. Gibt es in der Familie bereits Fälle von Schuppenflechte, steigt das Risiko des Kindes, ebenfalls daran zu erkranken. Meist tritt die Flechte ganz plötzlich auf und verschwindet genauso schnell auch wieder. In weniger glücklichen Fällen hält sich die Krankheit sehr lange.

Leider gibt es bis heute keine Medikamente, welche die Schuppenflechte wirklich zum verschwinden bringen, allerdings lassen sich die Symptome inzwischen mit Hilfe von Salben und Co. so gut eindämmen, dass es keine weitreichenden Probleme gibt.

Hautpilze

Einen Hautpilz bekommen Kinder leicht: Dafür müssen sie nur barfuß in verpilzte Schuhe schlüpfen, auf infizierte Badematten treten oder im Schwimmbad herumlaufen. Die entzündeten Hautstellen werden dann schnell rötlich und dehnen sich aus. Gegen diese Pilze helfen in der Regel Salben mit Antipilz-Substanzen. Damit bringt man die Krankheit schnell zum verschwinden.

Streifen und Linien

Blaurote Streifen an den Hüften, Oberschenkeln oder an der Brust: Wir Frauen kennen das als Schwangerschaftsstreifen. Doch auch Kinder können solche Streifen bekommen, wenn der Körper zu schnell wächst und die Haut nicht mehr hinterherkommt. Auf jeden Fall sind sie vollkommen harmlos und verschwinden auch meist wieder mit der Zeit oder gleichen sich der normalen Hautfarbe an.

Eiterflechten

Insbesondere bei Kindern bilden sich diese verkrusteten Hautstellen im Gesicht und an den Händen. Sie entstehen, wenn man mit Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken in Berührung kommt. Gerne übertragen diese sich über Spielzeug, Geschirr und fremden Händen.
Wichtig ist es, die Wäsche des Kindes regelmäßg und bei mindestens 60 Grad zu waschen und wechseln. Beim Hautarzt wird das Kind dann wahrscheinlich einen speziellen Verband bekommen, der mithilfe einer Salbe die Krusten löst.

Ekzeme

Seifen, Waschmittel, Shampoos oder Badreiniger vertragen nicht alle Menschen und vielleicht gehört auch dein Kind zu denjenigen, deren Haut sehr empfindlich ist. Ekzeme erkennt man an roter und im fortschreitendem Stadium entzündeter Haut. Es sieht so aus, als ob sich das Kind verbrüht, verätzt oder durch Sonnenstrahlen verbrannt hätte.  Ein solches Kontakt-Ekzem kann durch viele Stoffe ausgelöst werden: besonders beliebt sind Nickel (zum Beispiel enthalten in Jeansknöpfen), Latexhandschuhe oder Inhaltsstoffe in Cremes und Co. Wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, sollte man am besten beim Allergologen einen Hauttest machen.

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