Was ist Minecraft – und wer hat es erfunden?
Minecraft wurde 2009 vom schwedischen Entwickler Markus Persson (“Notch”) erschaffen und von seiner Firma Mojang veröffentlicht. Die Idee: Eine Welt, die komplett aus Blöcken besteht – zum Bauen, Erforschen und Überleben. Microsoft übernahm Mojang 2014. Seither ist Minecraft eines der meistverkauften Computerspiele der Welt und wird regelmäßig mit neuen Inhalten erweitert.

Wie funktioniert das Spiel?
Minecraft gehört zur Kategorie der Sandbox-Spiele, es gibt keinen vorgegebenen Spielverlauf, sondern unendliche Möglichkeiten. Der Name Minecraft beschreibt direkt die zwei wichtigsten Aktivitäten des Spiels – abbauen (to mine) und herstellen (to craft). Eine Spielewelt besteht aus Ressourcen in der Form von Rohstoffen wie Sand, Erz oder Holz, die abgebaut werden müssen, um allerlei praktische Dinge wie Werkzeuge oder Rüstung, aber auch Waffen, herstellen zu können. Spieler*innen bauen mit Blöcken Häuser, Burgen oder Fantasiewelten. Ressourcen wie Holz, Stein oder Erz werden gesammelt und zu Werkzeugen, Waffen oder Möbeln verarbeitet.
Die Grundeinheit des Spiels ist ein Block, der für die typische pixelige Optik des Spiels sorgt. Auch wenn Minecraft kein festes Ziel vorgibt, können Spieler dennoch Herausforderungen wie den Kampf gegen den Enderdrachen oder das Erkunden des Nether und Ends annehmen.

Ab welchem Alter ist Minecraft geeignet?
- Ab 6 Jahren: Kreativmodus ohne Monster – ideal für erste Spielerfahrungen.
- Ab 8–10 Jahren: Einstieg in den Survival-Modus mit Begleitung.
- Ab 10–12 Jahren: Online-Multiplayer – mit aktivierten Kinderschutzfunktionen.
Die USK-Einstufung liegt bei ab 6 Jahren, Eltern sollten jedoch je nach Spielmodus individuell entscheiden.
Welche Version ist für Kinder am besten?
Die Minecraft: Bedrock Edition ist ideal für Familien. Die Vorteile sind:
- Einfache Steuerung
- Gute Performance
- Einheitliche Jugendschutzfunktionen
Eltern können u. a. Einstellungen zu Spielzeit, Online-Kommunikation und In-App-Käufen vornehmen. Für jüngere Kinder ist der Kreativmodus besonders empfehlenswert.

Auf welchen Geräten kann man Minecraft spielen?
Minecraft ist erhältlich für:
- Nintendo Switch
- PlayStation
- Xbox
- PC (Java und Bedrock Edition)
- Smartphones & Tablets
Wer tiefer eintauchen oder sogar programmieren möchte, sollte zur Java Edition für den PC greifen – sie bietet die größte Flexibilität und wird häufig im Bildungsbereich genutzt.
Vergleich: Minecraft am PC vs Konsole – das sind die Unterschiede
Aspekt | Konsole (Bedrock Edition) | PC (Java & Bedrock Edition) |
Bedienung | Einfache Steuerung per Controller, ideal für Einsteiger | Maus & Tastatur, präzise aber komplexer |
Version | Nur Bedrock Edition – stabil, kindersicher | Java oder Bedrock Edition – mehr Funktionen, v. a. in der Java-Version |
Mods & Erweiterungen | Sehr eingeschränkt, Inhalte nur über offiziellen Marketplace erhältlich | Vielfältige Mods, Texturpakete und individuelle Spielwelten (v. a. Java Edition) |
Kindersicherung | Gute integrierte Einstellungen über Familienkonten (z. B. Xbox, Nintendo, PlayStation) | Nur begrenzte Optionen, ggf. zusätzliche Tools oder Nutzerkonten erforderlich |
Multiplayer | Crossplay mit anderen Plattformen möglich, Abo (z. B. Nintendo Online) meist nötig | Mehr Kontrolle durch eigene Server, kein kostenpflichtiges Abo notwendig |
Technische Voraussetzungen | Konsole genügt – keine weitere Einrichtung | Leistungsfähiger PC empfohlen, etwas mehr technisches Know-how nötig |
Empfohlenes Alter | ca. 6–12 Jahre – besonders im Kreativmodus oder mit Einschränkungen | ca. ab 12–13 Jahren, ideal bei wachsendem Technikinteresse |
Kosten | Separate Lizenz für jede Konsole, evtl. Zusatzkosten für Onlinezugang | Einmaliger Kauf, viele kostenlose Erweiterungen verfügbar |
Was lernen Kinder durch Minecraft?
Minecraft fördert spielerisch eine ganze Reihe von Kompetenzen. Kinder lernen kreativ zu denken, logische Probleme zu lösen und im Team zu arbeiten – besonders im Multiplayer-Modus. Im „Überlebensmodus“ entwickeln sie strategisches Denken und lernen, Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Darüber hinaus vermittelt Minecraft durch Erweiterungen wie die Minecraft Education Edition oder Mods wie Blockly und Code Builder Grundlagen des Programmierens. Viele Schulen setzen Minecraft inzwischen sogar im Unterricht ein, um Fächer wie Mathematik, Geschichte oder Naturwissenschaften interaktiv zu vermitteln.
Minecraft Begriffe – übersichtlich erklärt
Los geht’s! Bevor ihr das Spiel startet, klären wir für noch die wichtigsten Begriffe. Fangen wir bei den Spielmodi an, die ihr ganz zu Anfang wählen müsst.
Spielmodi im Überblick
Modus | Beschreibung |
---|---|
Kreativmodus | Unbegrenzte Ressourcen, keine Gegner – ideal für jüngere Kinder |
Survival-Modus | Spieler*innen müssen Ressourcen sammeln, sich versorgen und Monster abwehren |
Abenteuermodus | Vorgefertigte Abenteuerkarten mit Rätseln oder Missionen |
Multiplayer-Modus | Gemeinsames Spielen mit Freund*innen – Kreativ- oder Survivalmodus wählbar |
Als Nächstes werden euch viele Begriffe begegnen, die neu für euch sind – besonders wenn ihr mit Minecraft erst in die Welt der Computerspiele einsteigt. Eure Kinder werden vielleicht schon einiges davon auf dem Schulhof oder bei Freundinnnen aufgeschnappt haben. Höchste Zeit also, dass ihr euch auch auskennt.

Minecraft Glossar für Eltern
Alex & Steve
Standard-Charaktere im Spiel.
Bett
Ein Bett bestimmt, wo ein Charakter erscheint (siehe spawnen) und dient dazu, die Nacht zu überspringen.
Biom
Lebenswelt oder Landschaft, wie Ozean, Sumpf oder Wüste. Es gibt über 60 Biome im Spiel.
Block
Grundbaustein des Spiels
Craften
Gegenstände herstellen
Creeper
Explodierender Gegner, typisch für Minecraft
Dimensionen
Die drei Welten: Oberwelt, Nether, Ende
Dorfbewohner
Handelspartner im Spiel
Enderman / End / Enderdrache
Wesen und Orte der “letzten” Spielwelt
Hungerleiste
Anzeige für Energiebedarf
Inventar / Items
Spielmenü und gesammelte Gegenstände
Kreatur
Alle Lebewesen außer dem Spieler selbst
Nether
Höllenähnliche Spielwelt
Plünderer / Zombies
Feindliche Kreaturen
Redstone
Erz zur Erstellung von Automatismen
Skin
Aussehen des Avatars – individuell anpassbar
Spawnen / Respawnen
Erscheinen von Figuren (auch nach dem Tod)
Terraforming
Gestalten der Landschaft
Verzauberung
Verbesserung von Werkzeugen
Zombies
Feindliche Kreatur, die bei Dunkelheit oder in dunklen Gegenden wie Höhlen erscheint

Tipps zur Begrenzung der Minecraft-Spielzeit bei Kindern
Auch wenn Minecraft als ein pädagogisch sinnvolles Comupterspiel einzustufen ist, wollen wir als Eltern natürlich dennoch nicht, dass die Bildschirmzeiten ins unermessliche steigen. Wie geht ihr also am besten vor, um die Spielzeit einzugrenzen?
1. Klare Regeln und feste Spielzeiten vereinbaren
Kinder brauchen Orientierung – und klare Regeln helfen dabei. Vereinbart gemeinsam feste Spielzeiten, z. B. „30 Minuten nach den Hausaufgaben“ oder „nur am Wochenende“. Wichtig ist, dass diese Zeiten konsequent eingehalten werden, aber auch realistisch und altersgerecht sind.
2. Technische Hilfen nutzen
Viele Geräte bieten integrierte Zeitmanagement-Tools:
- Xbox, Nintendo Switch oder PlayStation: Hier können Eltern über Kinderschutzfunktionen tägliche Spielzeitlimits festlegen.
- Windows-PC und Android: Über das Microsoft Family Safety Tool oder Google Family Link lassen sich Zeitbudgets setzen.
- iPad/iPhone: Die Funktion Bildschirmzeit erlaubt die Limitierung von Apps wie Minecraft.
3. Timer oder Sanduhr verwenden
Bei jüngeren Kindern helfen sichtbare Timer (z. B. Küchenwecker oder digitale Apps) dabei, das Zeitgefühl zu fördern. Wenn die Zeit sichtbar „abläuft“, fällt das Aufhören leichter.
4. Spielzeit mit Aufgaben verknüpfen
Verknüpft Spielzeit mit erfüllten Aufgaben: Erst Hausaufgaben, Zimmer aufräumen oder eine halbe Stunde draußen spielen – dann Minecraft. So wird Spielzeit zur Belohnung.
5. Puffer einbauen – nicht abrupt stoppen
Minecraft speichert nicht automatisch jederzeit. Kündige also rechtzeitig an: „Noch 10 Minuten!“ – das vermeidet Frust, weil das Kind die Möglichkeit hat, sein Bauprojekt oder Abenteuer zu beenden.
6. Alternative Freizeitaktivitäten anbieten
Viele Kinder spielen länger, weil ihnen langweilig ist. Biete aktiv Alternativen an: Brettspiele, Bücher, Basteln, Freunde treffen – das hilft beim Ausgleich und reduziert Bildschirmzeit ganz natürlich. Auch zum Thema Minecraft gibt es inzwischen Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten, die nichts mit dem Bildschirm zu tun haben.

7. Vorbild sein
Eltern, die selbst viel am Handy oder PC sind, senden unbewusst das Signal: „Bildschirmzeit ist normal und immer verfügbar.“ Bewusst gemeinsame bildschirmfreie Zeit stärkt das Verständnis für Begrenzungen.
Extra-Tipp: Miteinander spielen
Wenn Eltern gelegentlich selbst mitspielen, entsteht mehr Verständnis für das Spiel. Gleichzeitig fällt es leichter, gemeinsam Grenzen zu setzen – auf Augenhöhe.
Bildquelle: Minecraft / Microsoft