Die Frage wann Kinder ins Bett müssen, sorgt in vielen Familien immer wieder für Diskussionen: Während die Kleinen und Teenager am liebsten noch spielen, lesen oder fernsehen möchten, wissen Eltern genau – morgen klingelt der Wecker früh und dann sollen alle bitte fit und ausgeschlafen sein. Doch wie viel Schlaf brauchen Kinder wirklich, und wann ist die richtige Bettgehzeit? Eine Schlaftabelle für Kinder hilft, den Überblick zu behalten und zeigt, wie viel Schlaf in welchem Alter empfohlen wird.

Wie viel Schlaf brauchen Kinder wirklich?
Neugeborene und Babys kennen den Tag-Nacht-Rhythmus noch nicht. Sie schlafen in mehreren kurzen Phasen – meist etwa vier Stunden am Stück, verteilt über Tag und Nacht. Mit etwa einem Jahr reduziert sich die Anzahl der Schlafphasen auf drei, und der Nachtschlaf wird länger. Rund um den zweiten Geburtstag schaffen viele Kinder es dann schon den ganzen Tag über ohne Mittagsschlaf.
Auch wenn dein Kind tagsüber nicht mehr schläft, tut eine kleine Ruhepause gut – zum Beispiel eine halbe Stunde kuscheln, malen oder in Ruhe ein Hörspiel hören. Das hilft, den Tag zu verarbeiten. Achte dabei auf die individuellen Schlafbedürfnisse deines Kindes: Wenn es abends lange wach liegt und nicht müde wird, kann das ein Zeichen sein, dass es keinen Mittagsschlaf mehr machen sollte. Je älter Kinder werden, desto weniger Schlaf brauchen sie – aber ausreichend Nachtruhe bleibt entscheidend für Konzentration, Wachstum, Ausgeglichenheit und natürlich für die gute Laune.

Die Schlaftabelle für Kinder – Orientierung für Eltern
Lehrkräfte der Wilson Elementary School in Wisconsin (USA) haben schon 2015 eine Schlaftabelle für Kinder erstellt. Sie zeigt, wann Kinder in welchem Alter ins Bett gehen sollten, um morgens ausgeschlafen zu sein. Die Werte stimmen übrigens mit den Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) überein.
Beispiel:
Wenn dein Kind morgens um 7:00 Uhr aufstehen muss:
- 5 Jahre: Schlafenszeit ca. 19:30 Uhr
- 7 Jahre: ca. 20:15 Uhr
- 10 Jahre: ca. 21:00 Uhr
- 12 Jahre: ca. 21:30 Uhr
Mit Beginn der Pubertät verschiebt sich der Schlafrhythmus dann meist – Jugendliche werden abends später müde und morgens schwer wach. Strenge Regeln funktionieren dann nicht mehr so gut, aber gemeinsame Absprachen helfen, dass der Schlaf trotzdem nicht zu kurz kommt – vor allem in Zeiten, in denen auch in der Schule ein großes Pensum von den Kids abgefordert wird.
Wann sollten Kinder ins Bett gehen?
Diese Frage wird häufig gestellt – die Antwort hängt von Alter, Alltag und Charakter des Kindes ab. Grundsätzlich gilt: Jüngere Kinder profitieren von festen Schlafenszeiten, ältere Kinder sollten lernen, auf ihren eigenen Rhythmus zu achten – natürlich mit elterlicher Begleitung. Ein gleichmäßiger Tagesrhythmus mit festen Schlafenszeiten hilft, das Einschlafen zu erleichtern und Schlafmangel zu vermeiden. Manche Familien schwören sogar in Ferienzeiten darauf, den “normalen” Tagesrhythmus beizubehalten. Der Vorteil ist, dass dann die Umstellung nicht so schwer fällt wenn die Schule wieder beginnt.
Wenn Kinder abends nicht ins Bett wollen
Das kennen wohl alle Eltern: Das Kind ist müde, aber weigert sich standhaft, schlafen zu gehen. Oft steckt kein Trotz dahinter – Kinder wollen einfach „dazugehören“ oder haben Angst, etwas Interessantes zu verpassen.
Hier helfen Rituale und liebevolle Konsequenz.
- Erkläre, warum Schlaf wichtig ist – damit es am nächsten Tag genug Energie hat.
- Biete eine ruhige Routine an: ein warmes Bad nach einem besonders aufregenden Tag, eine Gute-Nacht-Geschichte, Kuschelzeit oder ein paar Minuten Musik hören.
- Und: Bleib freundlich, aber konsequent. Kinder brauchen klare Strukturen, um sich sicher zu fühlen.
Unsere Tipps für guten Kinderschlaf
- Abends Bildschirmzeit reduzieren: Blaulicht stört den Schlafrhythmus.
- Regelmäßige Schlafenszeiten – am besten auch am Wochenende.
- Frische Luft und Bewegung tagsüber fördern das Einschlafen.
- Abendrituale schaffen Sicherheit – sie helfen, zur Ruhe zu kommen.
- Nicht zu spät essen: Ein voller Bauch kann das Einschlafen erschweren.
Schlaftabelle als Orientierung, nicht als Pflicht
Eine Schlaftabelle für Kinder ist kein Gesetz, sondern eine Hilfe, um den Schlafbedarf besser einzuschätzen. Manche Kinder brauchen mehr Schlaf, andere etwas weniger. Wichtig ist, auf die Signale deines Kindes zu achten. Wenn es morgens schwer aus dem Bett kommt, häufig gähnt, unkonzentriert oder gereizt ist, bekommt es wahrscheinlich zu wenig Schlaf.
Tipp: Lass dein Kind am Wochenende oder in den Ferien mal ausschlafen. Schläft es dann deutlich länger, ist das ein Hinweis, dass die aktuelle Schlafenszeit unter der Woche zu spät ist.
Schlafbedarf nach Alter – vom Kleinkind bis zum Teenager:

Schlaf ist gut für die Familienbalance
Gut schlafen heißt: wachsen, lernen, Energie tanken – und ausgeglichen wieder aufwachen. Unsere Schlaftabelle kann euch helfen, den richtigen Schlafrhythmus für euren Nachwuchs zu finden – aber am Ende zählt das Bauchgefühl. Denn jedes Kind ist anders – und der beste Schlafplan ist einfach der, der zur eigenen Familie passt.
Bildquelle: Isaac Quesada, Anni Spratt I unsplash;










