Resilienz: So machst du dein Kind stark fürs Leben

Familie

Resilienz ist viel mehr als nur ein Modebegriff. Gerade für Kinder ist sie der entscheidende Schlüssel, um mit Stress und Frustrationen klarzukommen. Das sollten Eltern dazu wissen. 

Text: Stefanie Rüggeberg

Hinfallen und wieder aufstehen – niemand verkörpert dieses Bild so wortwörtlich wie Kinder. Schon wenn sie laufen lernen und dabei anfangs alle paar Meter wieder auf den Po plumpsen, ist ihr unerschütterlicher Willen, es noch einmal zu probieren, eine faszinierende treibende Kraft. Dafür sorgt ihre Neugier auf alles und jeden, wobei sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Eine Art natürliche persönliche Widerstandsfähigkeit also – auch Resilienz oder oft „Immunsystem der Seele“ genannt. Denn ähnlich wie die Antikörper, die den Körper eine Erkältung bekämpfen lassen, schützt Resilienz die Psyche davor, krank zu werden. 

„Resilienz bedeutet, die innere Zuversicht und Stärke aufzubringen, den Herausforderungen des Lebens zu trotzen“, erklärt Leandra Vogt, Kindheitspädagogin, zertifizierter Coach für Resilienz in der Familie und Autorin von „Uns haut so schnell nichts um“. Wer resilient ist, hat soziale Kompetenz, eine positive Selbstwahrnehmung, kann Hürden besser überwinden, findet bei Problemen eigene Lösungen und kann letztlich gestärkt weitergehen. Deshalb sieht René Träder, Psychologe und Autor des Buchs „Das Leben so: nein! – ich so: doch!“ das auch als Thema, das bereits in Kindergarten und Schule präsent sein sollte: „Resilienz ist ebenso wichtig wie Mathe oder Deutsch. Weil Kinder durch sie beispielsweise lernen, sich auseinanderzusetzen, Konflikte zu lösen oder fair zu bleiben.“

Dabei ist das Laufenlernen nur ein Mosaiksteinchen im großen Bild des Lebens. Egal, ob der beste Freund sie enttäuscht, es in der Schule Ärger gibt oder die Eltern sich trennen – Kinder werden immer wieder in Situationen kommen, in denen sie ihr Resilienz-Depot anzapfen müssen. Wie gut das gefüllt ist, ist jedoch kein reines Schicksal. Zum einen spielen zwar die genetische Disposition sowie die Persönlichkeit eine Rolle. „Kinder meistern nicht automatisch jede schwierige Situation oder jeden Schicksalsschlag von selbst“, so Leandra Vogt. „Manchen gelingt das schon deshalb besser als anderen, weil nicht jedes Kind gleich gut Emotionen regulieren kann. Hat es etwa ein ungestümes Temperament, kann es sich hier schwerer tun.“

Zugleich hängt die Resilienzfähigkeit stark davon ab, ob das Kind in seinem Leben Menschen hat, die es persönlich unterstützen. Was im Umkehrschluss bedeutet: Resilienz lässt sich nicht nur gezielt fördern – sie sollte diese Förderung unbedingt dauerhaft bekommen. „Denn diese Widerstandsfähigkeit ist nichts, was man einmal trainiert und dann sitzt es“, erklärt Expertin Vogt. „Resilienz ist wie ein Muskel, den man weiter fit halten muss, sodass er groß bleibt.“ Damit Eltern ihr Kind bei diesem Training konkret unterstützen, braucht es weder große Mühen noch große Aktionen. Es geht vielmehr um viele kleine Dinge, die sich ganz leicht im Familienleben beherzigen lassen. Diese machen jedes für sich und letztlich alle zusammen das Kind stark für das, was die Reise namens Leben so mit sich bringt. 

7 einfache, aber wichtige Dinge, die deinem Kind Resilienz schenken: 

1. Zeige ihm, wie sehr du hinter ihm stehst

Es ist eine Sache, sein Kind zu lieben. Und eine andere, ihm diesen emotionalen Support oft und in diversen Situationen zu zeigen. Egal, ob es sich mit einem Bild für seine schlechte Laune am Morgen entschuldigt und man ihm sagt, wie toll man diesen Schritt findet. Oder, ob es aus Versehen den Keller mit dem Gartenschlauch unter Wasser gesetzt hat, das in Tränen aufgelöst beichtet und man sagt „Blöd gelaufen, aber ich hab’ dich lieb und gemeinsam kriegen wir das wieder hin.“ Wenn es spürt, es wird ehrlich geliebt oder bei Problemen unterstützt, stärkt das zugleich sein Selbstwertgefühl und seine Motivation. Das ist Dünger für die Resilienz. 

Grundsätzlich braucht jedes Kind für eine gute Resilienz mindestens eine wirklich verlässliche Bezugsperson, die an es glaubt. „Das stärkt Kinder ungemein“, sagt Leandra Vogt. „Wir Erwachsenen haben es in vielen kritischen Situationen leichter und können zum Beispiel den Arbeitsplatz wechseln, wenn es dort Mobbing gibt. Kinder sind da viel hilfloser – deshalb ist es so wichtig, dass Eltern emotional an ihrer Seite sind, sie in in ihrer Herausforderung unterstützen. Je mehr weitere liebevolle und verlässliche Beziehungen dazukommen, egal, ob zu Großeltern, Onkel, Mamas bester Freundin oder eigene Freunden, desto besser.“ 

2. Lasse in der Familie alle Gefühle zu

Nicht nur die positiven Gefühle wie Freude, Glück, Begeisterung gehören zum Leben. Sondern alle Facetten. Warum bist du traurig? Was hat dich so sauer gemacht? Wobei empfindest du Glück? Und wie fühlst du dich, wenn du dies und das machst? Eltern, die mit ihrem Kind viel über seine und die eigenen Gefühle reden, machen schon mal viel richtig. „Es ist gesund, alle Gefühle zuzulassen. So lernt ein Kind, seine Emotionen zu benennen und zu regulieren“, unterstreicht Leandra Vogt.

Die Eltern von heute, das nimmt Vogt in ihren Coachings wahr, sind sich der Bedeutung des Themas Resilienz immer bewusster. „Wir kommen immer mehr weg von dem alten gesellschaftlichen Mythos, dass Härte ein Kind härter macht oder dass man Kinder nicht verwöhnen soll. Diese Dinge aus alten Erziehungsratgebern sind definitiv nicht die Zutaten, die Resilienz fördern. Vielmehr geht es darum, zuzuhören, da zu sein und Gefühle wahrzunehmen.“ Eine Hürde sei hier jedoch noch, dass die Eltern nicht wissen, wie Resilienz im Alltag aussehen kann. Als eine Möglichkeit, sie etwa bei Emotionen zu trainieren, schlägt Vogt vor, ein Gefühlstagebuch zu führen. Damit lässt sich gemeinsam der Tag durchgehen und nach alternativen Verhaltensweisen für Situationen suchen, in denen das Kind traurig oder wütend reagiert hat. Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Darüber sprechen, dass Gefühle immer zwei Seiten haben und selbst ein trauriges Erlebnis wie sich von den Freunden aus der Grundschule zu verabschieden, Zuversicht beinhalten kann. Nämlich in dem Fall: „Jetzt starte ich an einer neuen Schule und lerne Mädchen und Jungen kennen, mit denen ich neue Abenteuer erlebe.“

3. Lasse dein Kind mal groß sein

„Das kannst du noch nicht“ – „Lass mal, ich mache das schon für dich.“ Wie oft hören Kinder Sätze wie diese? Das ist gut gemeint, weil Eltern ihnen etwas abnehmen oder sie beschützen wollen. Doch besser für das Selbstbewusstsein und die Resilienz ist es, dem Kind etwas zuzutrauen. Zeigen Sie ihm beispielsweise einmal, wie man Fleisch schneidet und lassen Sie es dann selbst machen – egal, wie lange es dauert. So entwickelt es ein Gespür für Problemlösungen und kann mit Erfolgserlebnissen und der Verarbeitung von kleinen Rückschlägen seine Persönlichkeit festigen. Was natürlich nicht heißt, dass Sie es mit acht Jahren gleich den Wocheneinkauf machen lassen sollen. Aber etwas Vertrauen, dass es über sich selbst hinauswachsen kann, tut enorm gut. „Kinder sind robuster gegen Stress, wenn ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugung höher ist“, so Leandra Vogt. „Wenn sie merken, dass sie Einfluss auf das haben, was in ihrem Leben passiert. Eltern können sie leicht fördern, indem sie sie im Alltag mitmachen lassen, angefangen vom Geschirr wegräumen bis hin zu dem Detail, das Kinderzimmer so einzurichten, dass ein Kind alles selbst erreichen kann.“

Auch wenn es nur im Kleinen ist – ein Kind ist ebenso stolz auf Erfolge wie Erwachsene. Und sei es nur, dass es heute zum ersten Mal selbst Frühstück gemacht, sich angezogen oder den Heimweg von der Schule alleine gegangen ist. René Träder empfiehlt, abends gezielt auf das Gute und Schöne des Tages zu schauen: „Und zwar nicht nur, indem man einfach nur fragt, was das Kind heute gemacht hat, sondern worauf es stolz ist und was besonders schön war.“ Ein Erfolgstagebuch kann dabei zum Schatz werden. Ganz zu schweigen von der Wertschätzung, die die Eltern ihm schenken, weil sie an seine Fähigkeiten glauben. Das gilt übrigens ebenso bei Problemen oder Konflikten. Leandra Vogts Rat ist hier: „Man sollte dem Kind den Raum geben, selbst eine Lösung zu finden, ihm unterstützend zur Seite stehen, aber erst helfen, wenn es nötig ist.“

4. Mache die Familienkonferenz zum Ritual

Probleme, Wünsche oder Anliegen gibt es in jeder Familie. Für ein Kind ist es wichtig, hier ebenso als vollwertiges Familienmitglied ernstgenommen zu werden. Leandra Vogt empfiehlt daher, einen regelmäßigen Termin für eine Familienkonferenz in den Alltag einzubauen. Dabei kann jeder in der Familie – Eltern, Kinder, bei Bedarf ebenso Großeltern oder andere – sagen, was er/sie braucht/sich wünscht/öfter machen möchte. Sagt das Kind etwa, dass es sich ab jetzt verstärkt mit Freunden verabreden möchte, wird das aufgeschrieben und dieses Ziel verfolgt sowie bei der nächsten Familienkonferenz nachbesprochen. So lernt es proaktiv, sein Leben zu gestalten. Zudem haben feste Rituale wie dieses noch einen weiteren Vorteil. René Träder: „Sie fügen dem abstrakten Konzept der Resilienz im Familienleben etwas Konkretes hinzu.“

5. Suche mit deinem Kind einen Sport

Sport setzt nicht nur Glückshormone frei, er tut noch viel mehr für die Resilienzfähigkeit eines Kindes: Es bekommt den Kopf frei, steigert über die Erfolge dort sein Selbstbewusstsein, entwickelt Durchhaltevermögen. „Speziell Gruppensport fördert über die sozialen Beziehungen zudem die Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, Lösungen zu finden“, so Leandra Vogt. „Je besser wir den eigenen Körper kontrollieren können, desto besser ist das für die Selbstregulation.“ 

Wichtig ist, eine Sportart zu wählen, auf die das Kind wirklich Lust hat. Egal, ob das nun Karate, Klettern oder Kunstturnen ist. Eltern sollten es zu nichts überreden, sondern ausprobieren lassen, was ihm wirklich Spaß macht.

6. Lobe dein Kind authentisch

Wenn ein Kind etwas gut geschafft hat, sollte es das von den Eltern hören. Zum Beispiel, wenn der Sohn oder die Tochter gerade einen Garderobenhaken mit einem Holz-Hirschgeweih und Farbe in ein Kleinod verwandelt hat. Wertschätzung und Anerkennung stärken das Selbstwertgefühl. Dabei geht es jedoch keineswegs darum, ständig alles über den grünen Klee zu loben und das Kind für jede Kleinigkeit mit einem „Toll!“ anzufeuern. So bekommt es kein realistisches Selbstwertgefühl. Eltern sollten daher authentisch loben: also nur das, was ihnen wirklich gefällt. 

„Resilienz wird durch Lob dann gefördert, wenn man das Kind in seiner Handlung bestärkt, ohne das Ergebnis zu bewerten“, verdeutlicht Leandra Vogt. „Denn dann schaut das Kind nach innen auf das, was ihm selbst gut tut, nicht auf den Beifall von außen.“ Beispiel: Ein „Das hast du fein gemacht“ ist eine Bewertung, während „Die Farben in deinem Bild mag ich total gerne“ eine Bestärkung ist. Konstruktive Kritik ist dabei übrigens ebenso ein wichtiger Partner des Lobs wie dass Eltern ihrem Kind mit den richtigen Fragen die Möglichkeit geben, Stärken auszuloten und im Alltag anzuwenden: Was kann es besonders gut? Wobei könnte es sich noch mehr entfalten? Welche Hobbys könnten eine Kraftquelle für es sein?

7. Trainiere deine eigene Resilienz

Jeder Sportler ist nur so gut wie sein Trainer. Das gilt ebenso für die Resilienz. „Kinder merken genau, ob ihre Eltern traurig oder wütend sind, weil sie tolle Beobachter sind“, erklärt Psychologe René Träder. „Sie werden besonders resilient, wenn Erwachsene diese Eigenschaft ebenso mitbringen und altersgerecht auf sie eingehen. Deshalb sollten Eltern die Resilienzspielplätze selbst nutzen, um sich zu trainieren. Wenn sie dann genau schauen, wo ihr Kind Probleme hat, können sie dort ansetzen und ihm vorleben, wie es resilienter werden kann.“ 

Wichtig, so betont Leandra Vogt, sei, dass Eltern ihr Kind dann am besten unterstützen können, wenn sie selbst Seelenpflege betreiben: „Es ist eine Win-Win-Situation, sich zu fragen, was man sich als Vater oder Mutter zur Entlastung schenken kann, damit man empathisch auf das Kind reagieren kann. Nur wer auf sich achtet und die eigenen Grenzen nicht ignoriert, hat genug Kraftreserven, um sein Fels in der Brandung zu sein.“ 

Bei allem Training, das die seelische Widerstandsfähigkeit fördern kann, sollte man übrigens gleichermaßen keine zu große Sache aus dem Thema machen. „Es geht nicht um die Meisterschaft in Resilienz“, so René Träder. „sondern darum, sich dem Thema zu nähern. Zum Beispiel, indem man sich ein Metermaß vorstellt und fragt: Was kann ich konkret tun, um für mich selbst und mein Kind einen Zentimeter mehr Resilienz zu bekommen? Jeder Zentimeter kann Kinder stärken für die Krisen, die da kommen, aber das ist kein Versprechen, dass nie wieder etwas traurig oder anstrengend wird. Es ist letztlich wie im Fitnesscenter – da passt auch nicht gleich morgen die Hose. Resilienz ist ein lebenslanges Thema, deshalb können Eltern und Kind aber im Bestfall einfach gemeinsam trainieren.“

Praktischen Übungen, die deinem Kind helfen

1. Sich mit den Fingern freiatmen

Eine Hand fährt ausgehend vom Daumen an den Umrissen der anderen Hand entlang. Immer, wenn ein „Tal“, also z.B. zwischen Daumen und Zeigefinger, erreicht ist, atmet man aus. Ziel ist es, sich ganz auf die Atmung zu konzentrieren. „Das ist eine gute Akuthilfe, wenn das Kind von einer Situation überwältigt wird“, ist Leandra Vogts Erfahrung. Wichtig dabei, wie generell bei allen Übungen: „Sie sollten dem Kind Spaß machen. Tut es etwas, was es gar nicht will, hilft das der Resilienz nicht.“

2. Ein Perlenarmband zum Festhalten

Es gibt immer wieder stressige Situationen, in denen sich das Kind alleine fühlt. Ist gerade keine Bezugsperson da, die es auffangen kann, springt das Perlenarmband ein. Während jede Perle einzeln umfasst wird, sagt das Kind einen bestärkenden Satz, z.B. „Ich bin geliebt“. 

3. Das Stoppschild hochhalten

„Es ist ebenso banal wie hilfreich“, erklärt Leandra Vogt, „aber man muss nicht so lange miteinander ausharren, bis eine kritische Situation wie ein Streit gelöst ist.“ Die Alternative: Die Eltern erklären dem Kind, dass es in so einem Fall sein inneres Stoppschild nutzen kann, indem es erst einmal eine Pause in Anspruch nimmt und man die Lösung vertagt.

4. Einen positiven Blick suchen

„Wenn es zum Beispiel regnet und man deshalb nicht in den Tierpark kann, hilft es, die Perspektive zu wechseln“, so René Träder. „Also nicht darüber traurig zu sein, sondern gemeinsam zu überlegen: Was ist gut am Schlechten?“

5. Sich der Stille stellen

Es muss nicht ständig etwas los sein. Im Gegenteil. „Hinter dem Lärm des Alltags die Stille wahrzunehmen, tut Kindern gut“, ist René Träders Tipp. „Das kann heißen, ohne Handy im Wald unterwegs zu sein und genau auf die Geräusche und Düfte dort zu achten oder Fotos mit der analogen Kamera zu machen, bei der man das Motiv noch viel bewusster wählt und sich durch die Fotos Wochen später wieder gemeinsam erinnert.“

Falsch gedacht: Diese Dinge schenken deinem Kind KEINE Resilienz

1. Durchhalteparolen

Ob es ein „Da musst du jetzt durch“ ist, wenn das Kind gerade ob der vielen Klassenarbeiten verzweifelt oder ein „Das Leben ist halt so“, wenn es trauert, weil die Schildkröte gestorben ist: Solche Weisheiten geben ihm das Gefühl, in seinen Sorgen und Problemen nicht gesehen zu werden. Deshalb: Weg mit stereotypen Sprüchen, die Eltern selbst in ihrer Kindheit gehört haben. Viel hilfreicher: individuelle und echte Anteilnahme und so, wie Leandra Vogt sagt, „da sein, wenn es ums Haltgeben und Krafttanken geht“. 

2. Das Kind ins kalte Wasser schubsen

Ja, ein Kind braucht Raum, um über sich selbst hinauswachsen zu können – aber es ist der falsche Weg, es mit Absicht in eine Situation zu bringen, in der es sich beweisen muss. Bestes Beispiel: Es dazu überreden, das höhere Klettergerüst auszuprobieren, vor dem es bisher Angst hatte. „Das ist eine absolute überholte Methode“, erklärt Leandra Vogt. „Solche Aktionen machen nicht härter, sondern verunsichern zusätzlich.“

3. Mit Strafen arbeiten

Eine klassische Situation: Das Kind hat zum dritten Mal sein volles Saftglas umgeworfen. Die Eltern reagieren spontan mit einem „Jetzt geh’ mir erst mal aus den Augen“. Für die Resilienz bringen solche Strafen nichts. „Verantwortungsbewusstsein und logische Konsequenzen lernen, ist gut“, so Leandra Vogt. „Aber willkürliche Bestrafungen wie der stille Stuhl oder erst wieder am Familienleben teilnehmen zu dürfen, wenn es sich entschuldigt hat, sind ein Faux-pas.“ Besser wäre, dem Sohn oder der Tochter einen Lappen in die Hand zu drücken, zu zeigen, wie man den Saft sauber wegwischt und auszumachen, dass es ab jetzt nur noch ein halbes Glas gibt.

Fotos: Gettyimages