Diese Woche im Kino: “Sing” –
tierisch Trällern bis die Bühne bricht

Freizeit

Nach sämtlichen Casting-Sendungen im TV ist es keine Überraschung, dass auch die Tierwelt irgendwann nachziehen muss. Wer also die zigfache Schweine-Mama und den Gorilla-Sproß einer Mafia-Familie gegeneinander antreten sehen möchte ist im Animations-Film “Sing” genau richtig

Keine Angst! Wir müssen uns in diesem Film nicht die tiergewordene Version
eines Dieter Bohlen antun – ist ja in der Realität schon schlimm genug. Im neuen Animationsfilm aus dem Hause Illumination Entertainment (dank Hits wie “Minions” oder “Pets” ein würdiger Konkurrent des Bigplayers Pixar) geht es vielmehr um den Träumer Buster Moon.

Buster Moon hat viel vor!
Buster Moon hat viel vor!

Worum geht’s? Buster Moon ist ein Koala, der bereits als Kind den Reiz der großen Show lieben gelernt hat. Und was tut man als theateraffiner, ausgewachsener Koala? Richtig: Man arbeitet als Theaterbetreiber. Nur schade, dass Buster Moon dabei in der Vergangenheit nicht das glücklichste Händchen bewiesen hat und so treffen wir ihn, als er gerade mit allen Mitteln und sämtlichen Tricks versucht, seinen Laden am Laufen zu halten. Die rettende Idee kommt dem einfallsreichen Felltier mit einer neuen Show: Er möchte Menschen – äh, Pardon: Tiere – von der Straße casten, gegeneinander antreten lassen und am Ende den Gewinner der Show bestimmen.
Diejenigen, die sich dazu berufen fühlen es als Showtalente zu versuchen, sind “Tiere” wie du und ich: Die mehrfache Mutter und Hausfrau, ein mittelloser Straßenmusiker oder eine schüchterne Jugendliche, die sich nicht so recht traut. Sie alle versuchen ihr Glück. Dass hierbei zwischendurch nicht nur der Strom des Nebengebäudes angezapft werden muss, sondern auch noch viele andere Dinge schief gehen, ist vorprogrammiert.

Worum geht es wirklich? Darum, seine Träume zu leben und nicht sein Leben

Kinostart: 8. Dezember 2016
Kinostart: 8. Dezember 2016

zu träumen, oder wie war das? Tatsächlich versuchen hier alle Figuren, sich einen Traum zu erfüllen, der scheinbar unerreichbar ist. Abhalten lassen sie sich trotzdem nicht und genau das kann man sich sehr gut anschauen – wenn einen die Story jetzt auch nicht restlos überrascht. Verglichen zu den bereits erwähnten Filmen wie “Minions” oder “Pets” jedoch, bleibt “Sing” nicht ganz so oberflächlich. Klar – es geht hier um Stereotype aber dennoch ist an der Story ein bisschen mehr Fleisch. Außerdem lebt “Sing” eindeutig von den bestens ausgewählten Songs, die einen im Kinosessel unweigerlich mitwippen lassen. Die musizierende Armee aus hübsch gezeichneten Außenseitern bringt einen einfach zum Schmunzeln – Wiederkennung nicht ausgeschlossen. Oder ist es euch noch nie passiert, dass ihr auf Wollsocken beim Aufräumen zum Lieblingssong durch die Wohnung geslidet seid? Ihr unter der Dusche geschmettert habt wie Queen B (oder es sich zumindest in euren eigenen Ohren so angehört hat)? Ihr bei einem guten Rhythmus sofort mit dem Hintern gewackelt habt? Dann wisst ihr ja, was wir meinen!

Fazit: Gut gemachter Animations-Film, den ihr euch mit euren Kids super anschauen könnt ohne total in Langeweile zu zergehen. Der Film hat, trotz einiger Längen, durchaus Rhythmus und Tempo, vom dem man sich gerne mitreißen lässt.Stimmgewaltig ist außerdem die Liste der Synchronsprecher: Klaas Heufer-Umlauf als Jazzpianist-Ratte, Olli Schulz als faulenzendes Schaf und Alexandra Maria Lara als trällernde Schweine-Mama? Da darf man gerne zweimal hinhören…

Unbedingt mitnehmen: Fans von Evergreens, die Kids, Musikfans und jeden der Schweine in Glitzeranzügen witzig/niedlich finden würde.

Bilder: Universal Pictures