Der Herbst ist da, und mit ihm eine Menge spannender neuer Filme in den Kinos. Einen davon möchten wir euch diese Woche besonders ans Herz legen: Das Löwenmädchen nach dem gleichnamigen Roman von Erik Fosnes Hansen.
Worum geht es? Im kalten Winter 1912 kommt in der norwegischen Provinz die kleine Eva zur Welt. Von ihren Eltern wurde sie herbeigesehnt, doch dann kommt alles anders: Evas Mutter stirbt bei der Geburt, und ihr Vater (Rolf Lassgård) kann mit dem Mädchen wenig anfangen. Denn Eva ist anders als andere Babys: Sie hat am ganzen Körper blonde Haare aufgrund eines genetischen Defekts. Der Vater schämt sich für das ungewöhnliche Kind und sperrt Eva im Haus ein, um sie von der Gesellschaft fernzuhalten. Doch je älter Eva (Mathilde Thomine Storm) wird, umso mehr zieht es das “Löwenmädchen” nach draußen. Sie möchte zur Schule gehen, lernen und das Leben genießen – wie ganz normale Mädchen es auch tun. Unterstützung bekommt sie von ihrem Kindermädchen (Connie Nielsen) und einem Kollegen ihres Vaters, der ihr das Morsen beibringt. Evas Vater sucht unterdessen verschiedene Ärzte auf, um die seltene Krankheit seiner Tochter zu erforschen.
Worum geht es wirklich? Um ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Mädchen, dass aufgrund seines Äußeren eine Außenseiterin ist, aber angenommen und geliebt werden möchte wie alle anderen auch. Eine Parabel für mehr Toleranz und respektvollen Umgang miteinander. Die seltene Krankheit, die Eva hat und die sich in übermäßiger Körperbehaarung zeigt, gibt es übrigens wirklich. Hypertrichosis lanuginosa heißt die genetisch bedingte Erkrankung, sie wurde bereits in der Renaissance auf verschiedenen Bildern dokumentiert.
Unbedingt mitnehmen? Das Löwenmädchen ist kein Streifen für krachende Unterhaltung, sondern vielmehr ein sehr leiser, anrührender und einfühlsamer Film mit schönen Bildern, tollen Schauspielern und einer Botschaft. Deshalb sollte man am besten eine nette Begleitung mitnehmen, die auch Sinn für solche Filme hat.