Lucy ist Engländerin und wohnt zusammen mit Louis und ihren Kindern Otto, Cato und Coco in Berlin. Sie erzählte von ihrem Weihnachten in der Heimat mit allem was so dazugehört – der nachmittagliche Weihnachtsgruß der Queen vor dem Fernseher inklusive:
„Bei uns gibt es zu Weihnachten unglaublich viel zu essen. Traditionell ist das am ersten Feiertag der Truthahn und Mince Pie. Da wir in meiner Familie allerdings Truthähne nie wirklich mochten, weichen wir meist auf Ente, Gans oder anderes Geflügel aus. Wichtig ist zudem die Tradition der Knallbonbons. Die werden beim Essen geöffnet und darin befindet sich immer irgendein ganz schlechter Witz und Papierhütchen, die wir dann auch tragen.
Da der Vater meines Mannes Franzose ist, verbringen wir Weihnachten ab und zu auch in Frankreich. Das Tolle hier ist, dass man einfach in den Wald gehen und sich die größten Mistelzweige selbst abschneiden kann, während wir die in England für umgerechnet fünf Pfund kaufen müssen.
In meiner Kindheit saßen wir nach dem Essen immer zusammen vor dem Fernseher und haben den Weihnachsgrüßen der Queen zugehört. Ich glaube, das ist für viele Engländer nach wie vor sehr wichtig. Fast immer haben wir auch noch vom dem riesigen Mittagessen Reste übrig, die wir gegen Abend alle zusammenmischen und daraus eine Art Kuchen machen, den wir “Bubble & Squeak” nennen.
Bescherung ist bei uns übrigens am 25. Dezember, da hängen wir unsere Socken über den Kamin oder ans Bettende und am Morgen des 25. Dezembers ist er dann gefüllt. Wichtig ist dabei, dass wir dem Weihnachtsmann Whiskey, ein Glas Milch sowie einige Kekse und eine Möhre für das Rentier bereitstellen.“
Noch mehr Geschichten rund um Weihnachtsbräuche in anderen Ländern findet ihr in der neuen Luna 65. Weitere Themen aus dem Heft findet ihr hier.
Bilder: privat
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