Elternratgeber: Diese können wir empfehlen

Jedes Jahr gibt es viele neue Ratgeberbücher für Eltern. Doch nicht alle halten, was sie versprechen. Welche helfen wirklich weiter? Wir haben einige gelesen, die wir weiterempfehlen können.

Romy Winter: Krisenfest

Resilienz ist eines der Schlagwörter, das in Erziehungsratgebern häufig bis sehr häufig vorkommt. Die systemische Familientherapeutin Romy Winter zeigt in ihrem Buch, was der Begriff eigentlich heißt und vor allem, was er bedeutet. Anhand von vielen praktischen Anleitungen und Fallbeispielen aus ihrer Praxis, gibt sie hilfreiche Tipps zu so manchen kleineren und größeren Krisensituationen, in die Familien kommen können. Die Spanne geht vom Kleinkind bis zum Schulkind und Pubertierenden.

Sehr schön und hilfreich ist, dass Winter die Leser bei jedweder Problemstellung positiv bestärkt. Schließlich ist klar, dass Eltern immer das Beste für ihren Nachwuchs wollen, aber eben manchmal in ihren eigenen Ansprüchen gefangen sind. Romy Winter hat einige clevere Übungen eingebaut, mit denen man diese Stressmomente erkennt, sie lernt zu umgehen oder bewusst zu vermeiden. Ein Buch, das man uneingeschränkt weiterempfehlen kann, auch wenn gerade keine größere Familienkrise in Sicht ist.

Romy Winter: Krisenfest. Das Resilienzbuch für Familien, Kösel Verlag für 18 Euro.

Tillmann Prüfer: Vatersein

Was sollte ein moderner Vater in die Familie einbringen? Wie soll er sich heute definieren? Und wo findet er seinen Platz in der Familie, bei der Erziehung und auch in der Partnerschaft? Tillmann Prüfer hat uns bereits viele Einblicke in seinen Alltag als Vater von vier Töchtern gewährt, in seiner regelmäßig erscheinenden Zeit-Kolumne “Prüfers Töchter”. In seinem Buch “Vatersein” macht er sich viele Gedanken über moderne Väter und über die Chance, die tradierten Rollenbilder einmal völlig neu zu überdenken. Er schreibt gewohnt kluge Sachen wie: “Es gibt nur eine Person, die einem beibringen kann, wie man ein guter Vater ist: das eigene Kind.”, ermuntert Väter dazu, in sich hinein zu horchen, zärtlich zu sein, zuzuhören und sich auf ihr Bauchgefühl zu verlassen bei der Erziehung.

Prüfer liefert einen anschaulichen und sehr praktikablen “Werkzeugkasten für den modernen Vater”. Aus eigener Erfahrung kann er davon erzählen, wie es ist als Kleinkindpapa, als Vater von Pubertierenden und auch was mit einem passiert, wenn die Kinder anfangen flügge zu werden. Dabei schreibt er informativ, kurzweilig und unterhaltsam. Ein Buch also, das nicht nur Väter lesenswert ist, sondern für alle Eltern.

Tillmann Prüfer, Vatersein. Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen, erschienen im Kindler Verlag für 20 Euro.

Phillippa Perry: Das Buch von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Philippa Perry als Psychotherapeutin mit Familien, kann also in ihrem Buch auf viel Erfahrung und Wissen zurückgreifen. Im Mittelpunkt steht jedoch gar nicht so sehr die eigentliche Erziehungsarbeit, sondern die Beziehung, die man zu den eigenen Eltern hat oder hatte – kurz: die eigene Kindheit. Denn wie wir selbst Liebe, Erziehung und Zuneigung durch die Eltern erfahren haben, prägt unwillkürlich die Beziehung zu unseren eigenen Kindern, meint Perry. Oft ohne es zu wollen oder bewusst steuern zu können, fallen wir in alte Verhaltensmuster zurück. Das möchte Perry in ihrem Buch bewusst machen und belegt es mit vielen Fallbeispielen. Ein Buch wie eine Therapiestunde, aber durchaus hilfreich und an manchen Stellen auch ein “Augenöffner”.

Philippa Perry: Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen; Ullstein Verlag für 10 Euro.

 

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